Barbara Winklmeier
„Zukunft gemeinsam unternehmen“
Unter diesem Leitbild steht der Einsatz des USB Bochum für das Wohl von Stadt und Region. Der USB bietet seine hochwertigen Dienstleistungen rund um die Abfallentsorgung und -verwertung zuverlässig und kundenorientiert an. Eine nachhaltige Unternehmensführung gewährleistet die Balance zwischen wirtschaftlichen Zielen, Umweltschutz und sozialem Miteinander.
Der Standort Hanielstraße wurde energetisch saniert und erweitert. Dadurch wurde auch die Verlegung der Abteilung Stadtreinigung und Winterdienst an die Hanielstraße möglich.
Nachhaltige Ziele
Um auch in Zukunft hochwertige Entsorgungsleistungen zu günstigen und stabilen Preisen anbieten zu können, sind Investitionen und Innovationen notwendig. Aus diesem Grund setzt der USB verstärkt auf die Entwicklung von umweltfreundlichen und klimaschützenden Technologien. Ziel ist es, die Wertschöpfungskette für Abfälle – bestehend aus Sammlung, Aufbereitung und Verwertung – effizient und gewinnbringend zu gestalten. Bei der Deponiefolgenutzung rücken regenerative Energien in den Fokus: Solaranlagen stellen generell keine besonderen Anforderungen an lokale Gegebenheiten. Alles was sie brauchen sind ausreichend große Freiflächen. Die Installation von wirkungsstarken Photovoltaikanlagen stellt daher ein vielversprechendes Zukunftsmodell dar. Solarstromanlagen entlasten das Netz zu wichtigen Verbrauchszeiten.
Ökonomisch, ökologisch und sozial
Der USB Bochum ist für die Abfallentsorgung und die Stadtreinigung in Bochum verantwortlich. Zentrale Aufgaben sind die Förderung der Abfallvermeidung, die Gewinnung von Stoffen und Energie aus Abfällen sowie die Beseitigung von Abfällen. Der USB leistet damit einen aktiven Beitrag für den Umweltschutz und die Lebensqualität in Bochum. Jahr für Jahr sammeln, verwerten und entsorgen die mehr als 600 Mitarbeiter rund 170.000 Tonnen Abfälle und säubern jede Woche Straßen und Gehwege von etwa 5.300 Kilometern Länge. Dank einer nachhaltigen Unternehmensführung wird der USB dabei höchsten ökonomischen, ökologischen und sozialen Ansprüchen gerecht.
Organisation
Geschäftsführung der USB Bochum GmbH
Dr. Thorsten Zisowski
Dipl.-Ing. Dipl.-Kfm.
Christian Kley
Abteilungsleiter der USB Bochum GmbH
Rechnungswesen und Einkauf
Dipl.-Betriebsw. Katja Haverkamp
Prokuristin
Unternehmenskommunikation
Informationstechnologie
Dipl.-Ing. Peter Zacher
Personal
Frank Waßauer
Abfallsammlung und Logistik
Dipl.-Ing. Jochen Anderheide
Prokurist
Deponie und Wertstoffhöfe
Technik
Rüdiger Schalla
Stadtreinigung und Winterdienst
Carsten Korth
Kooperationen des USB
Lokal verankert, regional vernetzt
Um dem zunehmenden Wettbewerb und den steigenden Kundenwünschen hinsichtlich Qualität und Service zu begegnen, arbeitet der USB Bochum in verschiedenen Projekten und Kooperationen mit anderen kommunalen Entsorgern zusammen.
EKOCity-Abfallwirtschaftsverband
Acht Städte und Kreise des Landes Nordrhein-Westfalen haben sich zur Entsorgungskooperation EKOCity zusammengeschlossen. Sie reagieren damit auf die schnellen Entwicklungen in der Abfallwirtschaft. EKOCity setzt auf kommunalen Zusammenschluss und damit auf die logistisch, ökonomisch und ökologisch optimale Nutzung bestehender Anlagen. Das Ergebnis ist langfristige Entsorgungssicherheit zu sozialverträglichen Gebühren. Der Bochumer Hausmüll wird in den Müllverbrennungsanlagen von EKOCity in Herten und Wuppertal verbrannt. Im Bochumer EKOCityCenter, das die USB Service GmbH betreibt, wird der Gewerbe- und Sperrmüll aus dem Verbandsgebiet aufbereitet.
www.ekocity.de
RAU GmbH
Die USB Tochtergesellschaft RAU GmbH hat die kombinierte Wertstofftonne in Bochum eingeführt. Seit dem 1. Januar 2011 können die BürgerInnen in der Wertstofftonne zusätzlich zu den bisherigen Leichtverpackungen weitere Gegenstände aus Kunststoff und Metall sammeln.
Zentraldeponie Kornharpen (ZDK)
Zentraldeponie Kornharpen
Die Zentraldeponie in Kornharpen (ZDK) nimmt 1978 ihren Betrieb auf. Nicht wieder verwertbare Siedlungs- und Gewerbeabfälle aus Bochum können so geordnet und umweltverträglich abgelagert werden. Im Jahr 2005 wurde die ZDK für Siedlungsabfälle geschlossen. Das Restvolumen stand noch für inerte Abfälle zur Verfügung 2009 hat die ZDK hat ihre Ablagerungsgrenze erreicht. Die aktive Betriebsphase ist damit beendet.
Für die Dauer von 30 Jahren befindet sie sich nun in der Stilllegungs- und Nachsorgephase, bevor sie für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann. Für diese Dauer hat der USB mit der Erfassung von Deponiegas und dem Bau eines Solarkraftwerkes eine sinnvolle und ökologische Nutzung der Deponie gefunden.
Solarkraftwerk auf der ZDK
Nach viermonatiger Bauzeit ging das Solarkraftwerk auf der Zentraldeponie in Kornharpen im Dezember 2010 ans Netz. Die Photovoltaikanlage des USB Bochum bedeckt eine Fläche von ca. 20.000 Quadratmeter auf der südlichen Flanke der Deponie. Ihr Name: „Harpener Watt“.
Erfolgreich fördert der USB bereits seit Jahren Deponiegase aus der Halde, die im angrenzenden Blockheizkraftwerk zu Strom umgewandelt werden. Eine weitere energetische Nutzung des Deponiekörpers mit Hilfe einer Photovoltaikanlage erschien daher naheliegend und sinnvoll. Die positiven Ergebnisse einer zweijährigen Testphase überzeugten die Betreiber, im großen Stil die Zentraldeponie Kornharpen als Standort eines Solarkraftwerkes auszubauen. Jetzt existiert seit 2010 ein 20.000 Quadratmeter großes Feld mit 10.400 Solarmodulen.
Dabei stellte die Beschaffenheit des Standortes die beauftragte Firma Beck Energy vor besondere, praktische Herausforderungen. Da die Deponie als weithin sichtbare Landmarke eine inzwischen stattliche Höhe von ca. 160 Metern erreicht hat, musste das Solarkraftwerk an sehr steilen Hängen errichtet werden.
Der Stromertrag der Solaranlage beträgt ca. 740.000 kWh. Das entspricht dem Strombedarf von etwa 150 Vier-Personen-Haushalten. Der erzeugte Strom wird in das Netz der Stadtwerke Bochum eingespeist.
Deponiegas umweltfreundlich nutzen
Seit 1995 haben der USB Bochum in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Bochum auf der Zentraldeponie Kornharpen bereits über 161.000.000 Kubikmeter (1995 bis 2009) Deponiegas erfolgreich in Energie umgewandelt. Das bei der Verrottung von Hausmüll entstehende Deponiegas wird aus dem 60 Meter hohen Müllberg erfasst und umweltfreundlich in Strom und Fernwärme umgewandelt.
Auf der rund 370.000 Quadratmeter großen Deponie saugen zurzeit ca. 50 Gasbrunnen das Deponiegas ab. Über ein Leitungssystem wird das Gas, das zu etwa 53 Prozent aus Methan besteht, zum Kraftwerk transportiert. Dort treibt es je nach Bedarf bis zu acht Gasmotoren mit Generatoren an. Durch diese Technik wird der Klima-Killer Methan gar nicht erst freigesetzt und gelangt nicht in die Umwelt. Methan zerstört die Ozonschicht und ist als Treibhausgas rund 23-mal schädlicher als Kohlendioxid.
Damit leisten der USB und die Stadtwerke einen wichtigen Beitrag für die Umwelt.
Oberflächenabdichtung
In den kommenden Jahren erhält die Zentraldeponie eine Oberflächenabdichtung. Ähnlich wie im Bergbau bleiben derart umfangreiche technische Bauwerke wie Deponien vergleichbar mit Zechen noch Jahrzehnte in der Verantwortung der Betreiber. Die USB-Bochum GmbH hat in den vergangenen Jahren die Deponie ständig überwacht und beispielsweise Sickerwässer aufgefangen, das Gas aus der Deponie über ein Brunnensystem erfasst oder sich um die Vegetation gekümmert. Auch in den kommenden Jahrzehnten werden diese und neue Aufgaben Bestand haben, die im Zuge der Nachsorgephase abzuwickeln sind. Im Inneren der Deponie produzieren noch viele Jahre lang die abgelagerten Abfälle Methan-Gas, das im benachbarten Blockheizkraftwerk der Stadtwerke Bochum in Strom umgewandelt wird. Die Gasproduktion nimmt aber stetig ab und die damit verbundenen Setzungen in der Deponie kommen zum Stillstand. Damit ist der Zeitpunkt erreicht, die Deponie dauerhaft in ihre endgültige und vom Gesetzgeber vorgeschriebene Form zu bringen. Dazu benötigt die Zentraldeponie eine Oberflächenabdichtung, die verhindert, dass Regenwasser in die Deponie eindringen kann. Diese Arbeiten, die mehrere Jahre in Anspruch nehmen, beginnen im April 2019 mit der Abdichtung des auf 160 m Höhe gelegenen Plateaus. In den kommenden Jahren wird sich die Baustelle Stück für Stück über die Flanken der Deponie bewegen.
Beginn der Arbeiten Frühjahr 2019
Baufortschritt Herbst 2019
Zertifikate
Wir definieren die nachhaltige Entwicklung unseres Unternehmens als Konzeption einer dauerhaft zukunftsfähigen Entwicklung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimension und verstehen uns als Partner der Stadt und der Region. Diese vier Säulen stehen miteinander in Wechselwirkung und bedürfen langfristig einer ausgewogenen Koordination.
Das erfordert, dass die auf der Grundlage unserer Unternehmenspolitik basierenden Entscheidungsfindungen und die sich daraus ergebenden Handlungsabläufe klar definierten und kontrollierbaren Prozessabläufen unterliegen.
Um diesen Ansprüchen gerecht werden zu können, verfügt die USB Bochum GmbH über ein kombiniertes Managementsystem.
Zertifikat Entsorgungsfachbetrieb
Bereits seit 1998 lässt sich der USB über die EdDE nach den Vorgaben der Entsorgungsfachbetriebe-Verordnung (EfbV) zertifizieren und weist in jährlichen Audits den ordnungsgemäßen, rechtskonformen und umweltschonenden Umgang mit Abfällen nach.
Zertifikat Qualitätsmanagement
Zusätzlich ist USB seit 2009 (der Bereich der Kfz-Werkstatt bereits seit 2003) nach DIN EN ISO 9001 „Qualitätsmanagementsysteme“ zertifiziert. Die Zielsetzung ist es Kundenwünsche zu erkennen und zu erfüllen, die erbrachte Leistung kontinuierlich zu prüfen und deren Qualität durch Prozessoptimierung ständig zu verbessern.
Zertifikat Energiemanagement
Um den bewussten Umgang mit Ressourcen zu fördern und Energieverbräuche zu minimieren beziehungsweise die Energieeffizienz zu steigern, wurde ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 „Energiemanagementsysteme“ eingeführt und im Jahr 2013 erfolgreich zertifiziert. Seitdem sind Anforderungen der ISO 50001 ein fester Bestandteil unseres Managementsystem, auf eine kontinuierliche Zertifizierung wird jedoch verzichtet.
Ebenfalls ohne Zertifizierung wurden Bausteine der OHSAS 18001 „Arbeits- und Gesundheitsschutz-Managementsysteme“ in unser Managementsystem integriert um die Sicherheit und Gesundheit unserer Beschäftigten bestmöglich zu schützen und zu erhalten. Ein erfolgreiches Voraudit in 2011 hat die Konformität bestätigt.
Unser kombiniertes Managementsystem wird jährlich durch externe und interne Auditoren überprüft und im Unternehmen permanent weiterentwickelt.